Wie gestaltet man die Bankausbildung bereits ab dem ersten Lehrjahr möglichst vielseitig, um sowohl die Anfragen am Schalter zu meistern, als auch einen Einblick in die Tätigkeiten der Berater zu erlangen?
Die Antwort darauf sind die begleiteten Kundengespräche.
Das heißt: Etwa einmal pro Woche sind wir bei einem Beratungsgespräch dabei und lernen nicht nur die Vorgehensweise während des Gespräches, sondern nehmen auch bei der Vor- und Nachbearbeitung teil.
Dadurch wird gewährleistet, dass wir den Gesprächsablauf und die einzelnen Bearbeitungsschritte umfassend verstehen und somit mit Themen vertraut werden, die am Schalter ansonsten nur am Rande auftauchen, da sie mehr Beratungszeit fordern.
Als Beispiel: Es mag zwar vorkommen, dass wir bei unserer Schaltertätigkeit um eine Kreditaufnahme gebeten werden, dies wird jedoch in Form einer Termineintragung an den zuständigen Berater weitergeleitet.
Indem wir nun die Möglichkeit haben, nicht nur dem anschließend stattfindenden Termin, sondern auch der Vorbereitung beizuwohnen wird der Lerneffekt maximiert.
Verschiedene Aspekte können dabei aus erster Hand mitverfolgt und zu einem Gesamtbild verknüpft werden, etwa die in der Berufsschule erlernte Theorie, rechtliche Rahmenbedingungen (die Einwilligung zur Schufa-Abfrage, vorvertragliche Informationen, ...) und die Anwendung in der Praxis, zum Beispiel:
Wie sehen die Formulare aus? Wo findet man die Dokumente und wie werden sie korrekt ausgefüllt? Welche Klauseln sind enthalten? Was dient lediglich der Information (Datenschutz-Hinweise) und wo muss zusätzlich auch unterschrieben werden?
Und auch bei einer Vielzahl weiterer Beratungsthemen lässt sich durch die begleiteten Kundengespräche das eigene Wissen entscheidend erweitern, etwa beim Bausparen, der Nachlassbearbeitung oder der Geldanlage und Wertpapieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Dadurch, dass auch das Beraterbüro zur Berufsausbildung beiträgt lernt man den Geschäftsbetrieb aus verschiedenen Perspektiven kennen und fördert die Kommunikation zwischen Service und Beratung sowie das Verständnis für den Ablauf der Geschäftsprozesse.
Doch das am Ende Wichtigste sind nicht die technischen Vorgänge, sondern das Vertrauen unserer Kunden und Mitglieder in uns als Ansprechpartner für alle finanziellen Belange in erfreulichen wie auch schwierigen Zeiten.
Ganz getreu dem Motto der genossenschaftlichen Beratung: Wir machen den Weg frei.
Johannes Eberhardt